Ähnlich wie Filme und Comics mit anthropomorphen Charakteren haben Tier- und Maskottchen-Kostüme eine lange Geschichte und sind ein beliebter Bestandteil populärer Kultur. Auch wenn Tierkostüme heute nicht ganz so populär sind wie Maskottchen: sie haben eine jahrtausendalte Tradition, seien es schamanistische Riten, Faschingsbräuche oder einfach Teil einer Theateraufführung. Maskottchen-Kostüme dagegen sind über amerikanische Sportveranstaltungen in Europa populär geworden, sicher hatten zudem die Großpuppen bei Jim Hensons Muppets ihren Anteil daran, dass diese Kostüme inzwischen jeder kennt und schätzt.

Im Furry-Fandom werden beide Spielarten eingesetzt, klassisches Tierkostüm oder tooniges Maskottchen. Und dies einfach aus Liebe zur Kunst. Spektakulär sind sie ja, Zeitschriften- und Fernsehbeiträge berichten oft nur über diesen einen Bereich des Furry-Fandoms, eben weil er optisch eine Menge hermacht und vermutlich das größte Interesse beim Publikum weckt. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass die Kostümierung lediglich ein kleiner und dazu noch junger Zweig des Furry-Fandoms ist. Die meisten Furry Fans interessieren sich mehr ganz klassisch für Rollenspiele, Comics, Literatur und Zeichnungen.

Man mag sich die Frage stellen, warum jemand diese Kostüme entwirft und trägt. Nun, die Vermutungen in manchen Medienberichten sind schlicht nicht wahr. Fragt man einen Kostümträger, warum er dies tut, wird man fast immer genau eine Antwort bekommen: weil es Spaß macht! Und es ist in der Tat eine Menge Spaß, ob als Maskottchenläufer oder als Aktionskünstler, durch eine Fußgängerzone zu schlendern und Passanten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Solche Momente sind eine unglaubliche Motivation.